Das war die klare Botschaft von Rektor Werner Köhler an die anwesenden Eltern, Lehrer und Gemeinderäte in seiner kurzweiligen Präsentation zur Gemeinschaftsschule Bad Schönborn. Zuvor hatte Bürgermeister Klaus-Detlev Huge die rund 70 interessierten Bürger begrüßt. Er erläuterte kurz die Schullandschaft der Gemeinde mit rund 1.300 Schülern. Jedes Jahr kämen allein aus Bad Schönborn rund 100 neue Schüler hinzu. Damit sei es auf jeden Fall realistisch, dass die Gemeinde Bad Schönborn wie gefordert eine zweizügige Gemeinschaftsschule aufbauen könne. Der Arbeitskreis Kinder, Jugend und Sport habe einstimmig empfohlen die Gemeinschaftsschule einzuführen. Der Gemeinderat Bad Schönborn werde am 23. Juli über den Antrag abstimmen.
Die Lehrer seien bereit sich auf den Weg zur Gemeinschaftsschule zu begeben, so Rektor Werner Köhler. Dabei sei allen klar, dass sich die neue Schule erst behaupten müsse. Mit dem neuen Schultyp erfülle sich ein Traum: „in Konkurrenz zum Gymnasium zu treten“. Er sehe bereits viele Elemente einer Gemeinschaftsschule im Alltag umgesetzt, die Räumlichkeiten stimmten und rund 50 Schüler kämen bereits heute aus den umliegenden Gemeinden in die Werkrealschule Bad Schönborn.
„Ich habe selten so eine positive Sicht auf die Schüler vermittelt bekommen“, lobte Daniel Hager-Mann vom Kultusministerium die Präsentation von Rektor Werner Köhler in seinem abschliessenden Beitrag. Ihn hätten auch die vielen guten Fragen und die freundliche Atmosphäre bei diesem Informationsabend gefallen, bekannte er unter dem Beifall der Zuhörer. Er selbst hatte an diesem Abend in der Diskussion mit den anwesenden Eltern die wesentlichen Vorteile der Gemeinschaftsschule herausgestellt:
- Eltern legen sich nicht in der 5. Klasse fest, welchen Schulabschluss ihr Kind erreicht. Alle Bildungsniveaus würden angeboten.
- Ein Wechsel zu einem anderen Schultyp sei möglich, da die thematischen Einheiten der verschiedenen Schultypen weitgehend gleich seien. So sei z.B. nach der Klasse 10 ein Wechsel auf das G8-Gymnasium möglich.
- Die Gemeinschaftsschule biete keinen „Einheitsmatsch“ an. Ein Wechsel von selbsttätigem Lernen und mit- und voneinander Lernen böte Entwicklungsmöglichkeiten für lernschwache und lernstarke Kinder an.
- Die Ganztagsschule schaffe die Möglichkeit auf Hausaufgaben zu verzichten, was eine große Entlastung für viele Eltern bewirke.
Die Vorteile bestätigte Rektor Karsten Ex von der Gemeinschaftsschule Oberhausen-Rheinhausen. Diese Schule ist dreizügig und gehört zu den ersten 42 Gemeinschaftsschulen im Land. Elisabeth Groß vom Staatlichen Schulamt Karlsruhe hielt fest, dass die Gemeinschaftsschule eine sozialgerechtere Schule sei, die integrativ wirke.
„Alles was neu ist, ist mit Ängsten verbunden“ sagte Rektor Werner Köhler. Der insgesamt gelungene Informationsabend mit vielen Fakten zur Konzeption aber auch mit Antworten aus der Praxis einer bestehenden Gemeinschaftsschule hat sicherlich dazu beigetragen, solche Ängste abzubauen.
Hinweis: Das Pro und Kontra Gemeinschaftsschule Bad Schönborn haben wir auf einer Seite zusammengefasst.